LebensLust - Liebe das Leben by Alexa McNight

LebensLust - Liebe das Leben by Alexa McNight

Autor:Alexa McNight [McNight, Alexa]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Erotik
ISBN: 9783862774159
Herausgeber: blue panther books
veröffentlicht: 2013-06-25T22:00:00+00:00


ZEHN

Sommersonnenwende. Azurblauer Himmel, eine laue Brise vom See und wohlige Wärme schon am frühen Morgen. Im Frühjahr hatte es kaum einen Tropfen Regen gegeben, und der längste Tag des Jahres kündigte einen Sommer an, in dem sich das nicht ändern würde. Das Wetter bot die perfekte Voraussetzung für einen Motorradausflug zum Weingut. Auf den Inhalt von Emmas Kleiderschrank traf das nicht zu. Nur wenige Teile waren zum Tragen auf einer Krätsch-Rakete geeignet, und auf den Fakt, dass sie all ihre Röcke vergessen konnte, hätte Tristan sie nicht hinweisen brauchen – das lag auf der Hand, wenn sie nicht im Damensitz bei ihm mitfahren wollte.

Emma zog eine Jeans heraus, betrachtete sie und schmiss sie hinter sich. Sie wusste, dass das Ding nicht mehr gut passte und sie darin wie eine Presswurst aussehen würde. Zwei weitere Hosen folgten in hohem Bogen. Endlich fand Emma eine schwarze Hose, die bis knapp über die Knöchel reichte. Dazu wählte sie ein dunkelblaues T-Shirt und schlüpfte in eines ihrer zwei Paar Schuhe ohne Absätze. Eine Jacke sollte sie anziehen, hatte Tristan geraten, weil der Fahrtwind nach einer Weile unangenehm kühl werden würde. Also legte sie ihre Lederjacke zurecht. Fertig war sie. Pünktlich. Gepäck benötigte sie keines, denn sie würde abends mit Tristan zurück nach Chicago fahren, während die anderen auf dem Gut übernachteten. Er hatte irgendeinen Termin, und da sie mit ihm kam, würde sie auch mit ihm wieder fahren. Das war eine Frage des Anstandes – kein anderer Grund. Gewiss nicht, sagte sich Emma, während sie ohne echte Beschäftigung durch ihre Wohnung tigerte, Sachen wegräumte, den Geschirrspüler leerte und sich im Vorbeigehen immer wieder im Spiegel betrachtete. Merkwürdig nervös war sie, und schob das auf die bevorstehende Motorradfahrt. Riesig war diese Maschine. Noch nie war sie auf einem Motorrad gefahren, nicht einmal auf einer Harley, die bedeutend bequemer und leichter zu halten schien.

Emmas Herz machte einen Satz, als es klingelte. Sie legte ihre Hand auf die Brust, wie um sich zu beruhigen, atmete durch und ließ Tristan über die Freisprechanlage wissen, dass sie gleich bei ihm sein würde. Noch nervöser schnappte sie sich ihre Jacke und einen kleinen Rucksack, in den sie die Utensilien ihrer Handtasche gepackt hatte. Mit einem weiteren tiefen Atemzug zog sie ihre Haustür zu.

Tristan lehnte gegen sein Motorrad, den Helm in der Hand. Das blonde Haar hatte er, wie immer wenn er so unterwegs war, im Nacken zum Zopf gebunden. Er musterte Emmas in der Hose steckende Beine, grinste und sah, seinen Tätowierungen, Narben und Piercings zum Trotz, freundlich aus.

Pff! Freundlich!, ächzte Emma im Stillen, während sie den Pfad durch den Vorgarten entlanglief. Das klang nach dem netten Onkel von nebenan. Tristan sah also keineswegs freundlich aus, sondern scheißverdammt attraktiv. Wie ein Typ aus einem TV-Spot, der für Eau de danger warb: Leder, Diesel, flirrender Sonnenschein, eine fette Maschine, die Straße als Kulisse und der verwegene Blick – eine Kombi, die Tausende Frauen dazu bewegen könnte, Schilder zu basteln, auf denen »Ich will ein Kind von dir!« stand.

Emma hätte sich gern geohrfeigt, um die absurden Gedanken loszuwerden, und da das nicht möglich war, blinzelte sie nur.



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